Sphärische Klänge entführen in die Nacht: in eine Traumwelt, mystisch und geheimnisvoll. Mit dem Projekt „Nachtwanderung“ gestaltet der Weidener Kammerchor das etwas andere Konzert – und bereitet dem Publikum nicht nur Hörgenuss, sondern ein sinnliches Gesamterlebnis.
Auf der Suche nach einem „ungewöhnlichen Veranstaltungsort“ fand der ambitionierte Chorleiter Peter Pollinger erneut in das Handels- und Dienstleistungszentrum in Weiden. Und stimmte darauf das Programm ab. Das monströse Foyer in Pomp und Prunk erlangte damit eine gewisse Sinnhaftigkeit. Die golden glitzernde Empfangshalle unterlegte quasi optisch die surrealistisch-phantasievolle Gedankenwelt der modernen Komponisten, auf deren musikalischen Wegmarken die Besucher in zwei ausverkauften Vorstellungen (um 20 Uhr und 22 Uhr) am Samstagabend quasi durch die Nacht „wanderten“. Um mit Pollinger zu sprechen: Die ausladenden Treppenaufgänge wandelten sich zu einer Art Aufstieg in das „musikalische“ Himmelreich, untermalt von avantgardistischen Licht-Effekten. Es war ganz großes „Kino“, das der Weidener Kammerchor nach fast halbjähriger (intensiver) Probenarbeit der Öffentlichkeit schenkte.